Geschichte der Traktorfabrik
Bereits 1842 eröffneten Nathaniel Clayton und Josef Shuttleworth in Lincoln eine Maschinenfabrik, die Gerätschaften für die Landwirtschaft erzeugte. Einige Jahre später, erfolgte 1857 die Expansion nach Europa - in Wien wurde das Tochterunternehmen Clayton & Shuttleworth gegründet und siedelte sich 1860 in der Marxergasse im dritten Wiener Gemeindebezirk an.
Aus Platzgründen übersiedelte die Landmaschinen Produktion 1905 von der Marxergasse auf das Grundstück an der heutigen Brünner Straße, Ecke Shuttleworthstraße in Wien Floridsdorf.
Mit dem Umzug des Unternehmens Clayton & Shuttleworth auf das Gelände in Floridsdorf entstand 1906 auch die nach ihnen benannte Shuttleworthstraße im Norden des Areals, an der sich einst die Hauptfront der Landmaschinenfabrik erstreckte.
Bis 1910 wurden dort insgesamt auf einer Fläche von 202.000 m2 435.000 Landmaschinen hergestellt.
Im Ersten Weltkrieg wurden fast ausschließlich kriegswichtige Güter produziert, der Absatz von landwirtschaftlichen Gütern war gering – in dieser Zeit waren rund 3.000 Mitarbeiter beschäftigt.
Durch die Fusionierung mit "Hofherr & Schrantz" entstand 1911 die "Hofherr-Schrantz-Clayton-Shuttleworth landwirtschaftliche Maschinenfabrik Aktiengesellschaft" mit 2.500 Mitarbeitern.
1938 erfolgte die Zwangsfusionierung mit der "Lanz AG", dem größten deutschen Landmaschinenerzeuger.
Das Unternehmen wurde in die "Hofherr-Schrantz Landwirtschaftliche Maschinenfabrik AG" umbenannt.
In den Kriegsjahren musste die Fabrik erneut für die Rüstungsindustrie kriegswichtige Güter produzieren, 1944 und 1945 wurde die Fabrik durch Bombentreffer teilweise beschädigt.
1968 wurde das Firmengelände schließlich an die Elin-Union verkauft.
Heute erinnern nur noch der Wasserturm und das ehemalige Maschinenmagazin an das vormals riesige Fabriksgelände (der sechsgeschossige Beton-Skelettbau entstand 1913 auf einer Fläche von 2.010 m2, geplant von Architekt Robert Dammer, restauriert und umgebaut 1957, 1970 und 1983).